Tierisch gute Rezepte...

Tierisch gute Rezepte...
..."Grünzeug schmeckt immer"...

Sonntag, 23. November 2014

November-Seelenschmaus: Cherry-Almond-Coffeecake

Hallo!

Um das Küchenmädchen war ja jetzt drei Wochen Stille...jaja, die Anatomie fordert eben ihren Tribut! Das heißt aber nicht, dass ich in der Zwischenzeit nicht kulinarisch aktiv war. Aber wo es doch schon so viele Hefezopf-Rezepte im Netz gibt, habe ich mir gedacht, verschone ich euch davon ;)

Gestern allerdings habe ich mich wieder an ein neues Rezept herangewagt. Allerdings erst am Nachmittag, als ich durchgefroren von einer Wildvogel-Exkursion ans wunderschöne Steinhuder Meer zurückgekommen bin. So interessant es auch war, ich habe die ganze Zeit von einer heißen Schokolade und einem großen Stück ofenwarmem, gehaltvollem Kuchen geträumt, während ich durch Zehengymnastik irgendwie meine steifgefrorenen Füße am Leben erhalten habe...
Deswegen ging es sofort nach der Heimkehr los. Einkaufen, ab in die Küche und ran an den Herd!

Zu den Temperaturen und meiner Stimmung passte einfach das Rezept für diesen Coffee-Cake. Es stammt, ebenso wie mein als letztes Rezept, die Rolls zu Halloween, aus dem Buch "Let's Bake" von Cynthia Barcomi. Und wie auch dieses ist das Ergebnis perfekt geworden.

Leider gab es ein paar Pannen beim Backvorgang, die aber nichts mit dem Rezept, sondern eher mit meiner Schusseligkeit zu tun hatten...beim Versuch, die Marzipanstückchen von der Schüsselwand in Richtung Schüsselmitte zu befördern, bin ich mit der Gabel zwischen die beiden Stiele der Mixerfortsätze gekommen...was weder dem Mixer noch der Gabel guttat. Ersterer macht jetzt komische klappernde Geräusche, letztere hat verbogene Zinken...und zu guter Letzt fiel mir dann noch einer der beiden Schneebesen, voll beladen mit Teig, in die Spalte zwischen Herd und Kühlschrank, woraus ich ihn mit einer langen Stange befreien musste...

Insgesamt also keine guten Vorzeichen für einen gelungenen Kuchen. Aber wie durch ein Wunder hat der ganze Rest problemlos funktioniert und ich wurde wirklich entschädigt...seht selbst:


Damit ihr auch in den Genuss dieses Seelenwärmers kommen könnt, hier nun also das Rezept:

Für eine rechteckige Form (z.B. Brownies-Form, Durchmesser ca. 24 auf 32 cm):

Teig:

325 g Mehl
1 1/4 TL Backpulver
1 1/4 TL Natron
1/2    TL Salz
175 g Zucker
150 g Butter, Zimmertemperatur
100 g Marzipan, zerkrümelt
2        Eier
1       TL Vanilleextrakt (ich habe an dieser Stelle wieder Vanillezucker verwendet)
200 g saure Sahne
100    mL Milch

Kirschfüllung:

420 g entsteinte Kirschen
ca. 4  EL Kirschsaft (beim Abtropfen auffangen)
100 g Zucker
2 EL und 1 TL Speisestärke
1 Prise Salz
75  g Mandelblättchen (+25 g Mandelblättchen zum Bestreuen)

Und so geht's:

Fette die Backform.

Dann mische in einer mittelgroßen Schüssel Mehl, Natron, Backpulver und Salz.
Jetzt Butter und Zucker weiß und schaumig rühren, dann Marzipan, Eier und Vanille dazugeben und einrühren. Zunächst die eine Hälfte der Mehlmischungen unterrühren, die saure Sahne in die Schüssel geben und dann die restliche Mehl-Backpulver-Mischung in den Teig rühren.

Nun wird die Kirschfüllung zubereitet. Dafür gibt man alle Zutaten in einen Topf und bringt die Füllung unter ständigem Rühren zum Kochen. Eine Minute kochen lassen, bis die Masse etwas dicklich wird; dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

Den Backofen auf 175 °C Ober-und Unterhitze vorheizen.

Jetzt kann die erste Hälfte des Teiges in die Form gefüllt werden! Schön glattstreichen, dann die Kirschfüllung auf den Teig geben - Achtung! Nach Möglichkeit den Rand des Teiges freilassen, denn wenn die zweite Teigschicht darauf gegeben wird, werden die Kirschen automatisch weiter an den Rand gedrückt.
Den Rest des Teiges auf die Kirschen geben. Man kann schon hierbei darauf achten, den Teig ein wenig zu verteilen, so hat man es im Anschluss leichter und muss nicht mehr so viel "Verstreich-Arbeit" leisten...;)
Das Verstreichen erledigt man am besten mit einer Palette oder einem Löffelrücken, wer mit Küchenwerkzeug, so wie ich, nicht so gut ausgerüstet ist. Die Kirschen sollten komplett bedeckt sein.

Als letzten Schritt zur Vollendung des Meisterwerkes den Kuchen mit den restlichen Mandelblättchen bestreuen und auf der mittleren Schiene in den Ofen stellen.

Nun kann man sich zunächst für 30 min. zurücklehnen...dann aber sollte man noch einmal nachschauen, ob der Kuchen nicht schon zu braun ist. Wenn das der Fall sein sollte, einfach mit Backpapier abdecken und anschließend noch einmal 20 min. backen.

Nach insgesamt 50 min. kann der Kuchen dann aus dem Ofen geholt werden und sollte in der Form auf einem Kuchengitter auskühlen...danach steht dem Genuss (im Übrigen vor allem lauwarm...mmh!) nichts mehr im Wege ;)

Liebe Grüße, guten Appetit und ein seelenwärmendes Erlebnis wünscht euch

Miakatzi



Sonntag, 2. November 2014

Hefeteig an Halloween: Buttermilch-Fächer mit Kräuterbutter

Hallo :)

Jetzt ist es endgültig so weit: der November ist da. Aber vorher war am 31. Oktober doch was....ach ja, richtig, Halloween!
Ich muss zugeben, dass ich mir eigentlich überhaupt nichts aus diesem Fest mache. Zumindest habe ich bisher nie wirklich etwas an Halloween unternommen, geschweige denn, habe mich in ein Kostüm geworfen...

Dieses Jahr war es allerdings etwas anders. Ich war auf eine Halloween-Party eingeladen, und da ist es dann ja wohl selbstverständlich, sich etwas in Schale zu werfen ;)

Jedenfalls machte ich als Hexe verkleidet und mit zwei Plastikboxen voller Fingerfood in den Armen auf den Weg...und ich muss sagen, ich hatte meinen Spaß daran, von den Leuten in der U-Bahn angestarrt zu werden :)

In diesem Post soll es aber weniger um meine ersten Halloween-Erfahrungen als um das Fingerfood gehen, das ich vorher gebacken habe...und zwar um leckere Brötchen aus Buttermilch-Hefeteig, extravagant als Fächer "verkleidet", zwischen deren Falten würzige Kräuterbutter darauf lauert, den Gaumen zu überraschen.

Das Rezept stammt aus einem Backbuch, "Let's Bake", das ich mir aus der Bücherei ausgeliehen habe...und ich habe mal wieder ein neues Vorbild für mich entdeckt: Die Autorin Cynthia Barcomi.
In ihrem Vorwort schreibt sie voller Leidenschaft über's Backen, ihre Anleitungen zeugen von Professionalität und Perfektionismus, und ich habe einige wertvolle neue Tipps bekommen, wie man das Backwerk noch einen Ticken näher an die Vollendung heranbringen kann...

Hier nun jedenfalls das Rezept für "The Holy Grail of Rolls":

Für 24 Stück braucht man:

Teig:

50   g Butter
500 g Buttermilch, warm
650 g Mehl Type 405
7     g Trockenhefe
1/4 TL Natron
15  g Salz
20  g Zucker

Kräuterbutter:

100 g weiche Butter
2        Zehen fein gehackten Knoblauch
1        Handvoll gehackter Kräuter, im Originalrezept stehen frische Kräuter, ich jedoch muss                         zugeben, dass ich dieses Mal aus Zeitmangel auch mit tiefgefrorenen Kräutern ans Ziel
          gekommen bin ;)
Meersalz nach Geschmack


So geht's:

Erwärme die Buttermilch in einem Topf und zerlasse die Butter darin. Dann lass das Gemisch auf ca. Raumtemperatur abkühlen, bevor du mit dem Hefeteig weitermachst.

In der Zwischenzeit das Mehl mit der Hefe, dem Natron, Salz und Zucker vermengen. Dann die abgekühlte Butter-Milch dazugeben und alles mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine einige Minuten verkneten. Anschließend mit den Händen noch etwas weiterkneten und nicht wundern, der Teig ist relativ klebrig, aber bitte kein Mehl hinzufügen! Es ist alles gut so, wie es ist...;)
Den Teig zu einer Kugel formen und mit einem feuchten Geschirrtuch abgedeckt an einem warmen Ort ca. 45 min gehen lassen, bis er sich fast verdoppelt hat; bei mir hat es allerdings etwas länger gedauert :) Wenn der Hefeteig etwas zu langsam geht, kann man den Backofen kurzzeitig auf ca. 50 °C hochheizen, ausschalten und den Hefeteig bei leicht geöffneter Klappe hineinstellen, dies beschleunigt den Gehprozess etwas.

Den Teig in der Schüssel mit den Fingerspitzen etwas niederdrücken, dann auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, in zwei Teile teilen und noch ein paar Minuten ruhen lassen.

Währenddessen kann man schon einmal die Kräuterbutter für die Füllung vorbereiten.
Dafür die weiche Butter mit den Kräutern, dem Salz und dem Knoblauch mit dem Mixer gut verrühren.

Dann zwei Muffinformen buttern, alternativ kann man auch, wie ich, in Silikonförmchen backen...als Herzchen sehen die fertigen Brötchen auch sehr schön aus :)

Jetzt die Teighälften auf ca. DIN-A4-Format ausrollen oder -ziehen. Dann großzügig mit einer dicken Schicht Kräuterbutter bestreichen, dabei wirklich bis zum Rand buttern! Sonst bekommt irgendjemand später ein Brötchen ohne Kräuterbutter, und das wäre wirklich schade ;)

Den Ofen auf 200°C Ober-und Unterhitze vorheizen.

Nun schneidet man die Platten längs in fünf gleiche Streifen, die man dann mithilfe einer Palette oder eines Brotmessers säuberlich übereinander legt und anschließend quer in 12 gleiche Stücke schneidet.

Diese legt man jetzt in die Formen, und zwar mit der Schnittfläche nach oben. Es kann sein, dass man nicht wirklich sieht, dass es sich um Fächer handelt, da die einzelnen Schichten jetzt durch das Schneiden sehr nah aneinander liegen...aber keine Angst, das Backen wird seinen Teil dazu tun :)

Als letzten Schritt die Fächer ca. 15 min. backen, bis sie leicht gebräunt sind und anschließend auf einem Gitter auskühlen lassen.

Sie kamen auf der Party sehr gut an, ich darf nicht vergessen, meinen Freundinnen das Rezept zu geben :)

Und so sahen sie aus:



Guten Appetit!

Liebe Grüße,

Miakatzi