Tierisch gute Rezepte...

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..."Grünzeug schmeckt immer"...

Samstag, 18. Oktober 2014

HERBSTAKTION, Teil 2: Obst trifft Gemüse: Staudensellerie-Apfel-Kokos-Salat mit pikantem Himbeer-Honig-Dressing

Hallo :)

Endlich ist Wochenende! Kaum zu glauben, dass schon wieder eine ganze Woche vorbei ist und das Unileben wieder angefangen hat. Ein Glück, dass mein Stundenplan relativ Küchenmädchen-freundlich ist, ich habe meistens Zeit, mir mittags selbst etwas zu kochen. Heute allerdings war ja Samstag und da hat man, trotz anstehender Klausuren und dadurch bedingter Lernerei, ja etwas mehr Zeit für kulinarische Experimente.

Also habe ich heute erst etwas gebacken, kleine Kaffee-Gugelhupfs ohne Fett, die mir allerdings etwas zu sehr nach Puderzucker und zu wenig nach Kaffee schmecken...deshalb werde ich sie nicht posten :)

Heute Abend gab es zwar auch etwas kalorienarmes, aber es war für meinen Geschmack interessanter für den Gaumen ;)

Ich war mal wieder kreativ und habe selbst ein Rezept kreiert, um endlich den Staudensellerie loszuwerden, der schon seit Anfang der Woche mein ganzes Kühlschrankfach blockiert. Allerdings hatte ich auf Sellerie pur keine Lust. Da kam mir, passend zu meiner Herbstaktion der Gedanke, dass ich schon einmal irgendwo einen Sellerie-Apfel-Salat gegessen habe und der eigentlich ganz lecker geschmeckt hat.

Äpfel hatte ich, dank der Ernteaktion bei meiner Oma, genügend vorrätig, noch dazu sehr aromatische (ich empfehle jedem die Sorte Elstar, derzeit mein Lieblingsapfel). Und da ich mir zur Zeit morgens mein Müsli mit Obst und Quark zubereite, waren auch gefrorene Himbeeren im Haus... also habe ich mich gleich ans Werk gemacht :)

Für 2 Portionen brauchst du:

4 große Stangen Staudensellerie
1 mittelgroßer Apfel
ca. 10 Himbeeren
ca. 20 g Kokosflocken
ca. 2 EL Weißwein- oder Himbeeressig
2 TL Honig
Pfeffer, Muskat

Und so geht's:

Wasche den Sellerie und schneide die unteren bzw. oberen angetrockneten Enden ab. Dann schneide den Sellerie schräg in ca. 1 cm breite Stücke.
Den Apfel vierteln und das Kernhaus entfernen. Dann die Viertel längs in schmalere Schnitze schneiden, dabei nicht ganz oben anfangen, sodass die Schnitze noch an einem Punkt zusammenhängenbleiben - so kann man jetzt quer zu diesen Schnitzen schneiden und muss nicht jeden einzeln zerkleinern :) Dadurch erhält man kleine Dreiecke.
Sellerie- und Apfelstücke in eine Schüssel geben und bis auf einen kleinen Rest für die Dekoration die Kokosfloken daruntermischen.

Jetzt folgt das Dressing. Dafür zerdrückt man 6-7 der Himbeeren mit einer Gabel so lange, bis keine Stückchen mehr sichtbar sind. Jetzt gibt man den Essig und den Honig dazu und verrührt die Mischung gut. Zum Schluss noch frische Muskatnuss darüberreiben und mit Pfeffer würzen. Nocheinmal umrühren.

Zum Anrichten einfach je die Hälfte des Salates auf einen Teller geben und das Dressing mit einem Löffel hübsch darauf verteilen. Man kann auch schöne Verzierungen am Tellerrand damit kreiren ;)

Als Sahnehäubchen obenauf streut man noch die restlichen Kokosflocken und garniert das Ganze mit den übrigen Himbeeren. Fertig ist der leichte, herrlich fruchtige und überhaupt nicht zu sehr nach Sellerie schmeckende Überraschungssalat :) Und schön aussehen tut er auch:


Guten Appetit (das Gute Gelingen kann man sich an dieser Stelle sparen, es ist wirklich zu simpel ;)

Liebe Grüße,

Miakatzi

Montag, 13. Oktober 2014

Rückkehr aus dem Paradies, ran an den Backofen: kleiner Mohn-Käsekuchen

Bom Día!

Ja, ich war im Urlaub. 9 Tage im Paradies liegen hinter mir...wo das liegt? Vor der afrikanischen Küste. Es nennt sich Madeira. Bestimmt denkt jetzt jeder an Rentner in Reisebussen, an alternde englische Ehepaare mit Sonnenhüten ("That flower is lovely George, isn't it?") und an Romy Schneider in ihrer Paraderolle als Sissi, die ja bekanntlich aufgrund ihres Lungenleidens eine Zeitlang auf Madeira war.
So ist es auch.
Allerdings macht es überhaupt nichts! Denn die wunderbare Natur macht jedes Klischee wett. Die Insel ist wie geschaffen für alle erdenklichen Pflanzen, und was bei uns im Topf auf der Fensterbank dahinkümmert, wächst auf Madeira einfach so am Straßenrand. Wir schwelgten in Obst, für das jetzt die ideale Jahreszeit war: Äpfel, Birnen, Bananen von der Insel (diese schmecken ganz anders als bei uns, sie sind kürzer und dicker und das Fruchtfleisch ist fest, dunkelgelb und schmeckt viel fruchtiger und saftiger), Maracujas (Passionsblumen wachsen als Terrassenbeschatter oder einfach so, am Zaun entlang), Mangos, Orangen, Zitronen, Trauben (der Wein wuchert wild auf beinahe jeder erdenklichen freien Fläche) und viele, viele mehr. Außerdem habe ich eine neue Frucht kennengelernt: Die Ananasbanane, die genau so schmeckt, wie sie heißt, und unglaublicherweise ist sie die Frucht des Philodendron, einer Zimmerpflanze! (Wer nicht weiß, wie sie aussieht, kann ja einmal googlen ;)
Außer Obst gibt es auf Madeira natürlich den Lorbeerwald und auch viele Eukalyptusbäume, sodass man sich teilweise wie in Australien fühlt. Bis auf die Temperatur, denn diese beträgt das ganze Jahr angenehme 25 °C, im Winter etwas kühler, im Sommer etwas wärmer.
Und auch der Ozean war über 23 °C warm, sodass ich tatsächlich einmal im Meer schwimmen war...herrlich! Und das, obwohl Madeira eine Vulkaninsel ist und eigentlich hauptsächlich Steilküsten besitzt, wobei der steile Abfall auch unter Wasser weitergeht und das Meer um die Insel herum von einem unglaublich intensiven Dunkelblau ist. In diesem Wasser leben natürlich auch besonders viele Fische und auch Wale. Typisch ist der schwarze Degenfisch, Espada, ein Tiefseefisch, der zwar ein bisschen fremdartig aussieht, aber wunderbar schmeckt..
Aber am besten lasse ich einfach Bilder sprechen, das ist sowieso viel eindrücklicher:


Das war der Ausblick nach links von unserem Hotelbalkon...am Morgen :)

Der Ausblick vom Hotel nach rechts...

Hibiskus

der rauhe Atlantik bei Porto Moniz

So sieht es vom Gebirge in der Inselmitte gesehen aus 

der Lorbeerwald

Amaryllis belladonna...wachsen überall am Wegesrand

die Strelitzien, für die Madeira berühmt ist

besagter Philodendron

...eine blühende und fruchtende Bananenstaude

Bougainvillea...wächst bei uns auch nur mickerig.

eine Bananen-Passionsblume, sie hat leberwurstförmige Früchte

Zügeldelfine, die wir beim Whale watching gesehen haben


...hier spielen sie mit dem Boot!

selbstgepflückte Maracujas...

Was ist das? 

In der Markthalle von Funchal. Das längliche Grüne sind die Philodendronfrüchte...

Nach 9 Tagen hieß es dann zurück in die Normalität, sprich, nach Deutschland. Glücklicherweise meinte es der Wettergott gut mit uns, denn bei unserer Ankunft konnte auch good old Germany mit spätsommerlichen Temperaturen aufwarten, sodass der Kontrast zur Insel nicht ganz so stark war.
Am Freitag ging ich dann gleich wieder meiner Hauptbeschäftigung nach: Backen ;)
Für den zum Zweck der Apfelernte angesetzten Besuch bei meiner Oma habe ich mich für kleinen Käsekuchen mit Mohn entschieden. Klein deshalb, weil ich mir ja schließlich die im Urlaub und auch schon davor angefr******* Pfunde wieder absparen muss und deshalb nur ein winzig kleines, schmales Probierstückchen gegessen habe ;) Und wie heißt es so schön: Klein, aber oho.

Da der Kuchen bei meiner Familie gut ankam, verlasse ich mich auf ihr Urteil und gebe nun das Rezept weiter :)

Für eine Springform 20 cm braucht man:

für den Teig:

125 g Mehl
25   g Zucker
1     Prise Salz
1     Eigelb
65   g kalte Butter

für die Mohnmasse:

60   mL Milch
25   g Butter
25   g Zucker
1/2  TL abgeriebene Zitronenschale
125 g gemahlener Mohn (wir kaufen immer ungemahlenen Blaumohn und mahlen in dann selbst in               unserer Mohnmühle, er schmeckt dann einfach aromatischer)

für die Käsemasse:

1     Ei
(1     Eiweiß)
60   g Zucker
250 g Quark (20%)
100 g Schmand
1     gehäufter EL Speisestärke
1/2  TL abgeriebene Zitronenschale
2     TL frisch gepresster Zitronensaft

Und so geht's:

Aus den Teigzutaten rasch einen Mürbeteig kneten, nicht wundern, er ist ziemlich bröselig! Dann den zu einer Kugel geformten Teig ca. eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

Für die Mohnmasse alle Zutaten bis auf den Mohn zusammen aufkochen, den Topf vom Herd nehmen und den gemahlenen Mohn einrühren. Anschließend mit geschlossenem Deckel in Ruhe quellen lassen.

Den Backofen auf 175 °C vorheizen.

Für die Quarkmasse das Ei trennen. Jetzt das Eiweiß (ich habe noch das Eiweiß, das vom Teig übrig geblieben ist, dazugegeben, so wird die Masse fluffiger!) erst leicht anschlagen, dann den Zucker einrieseln lassen und schön steif schlagen.

Das Eigelb mit dem Quark, dem Schmand, der Stärke und Zitronenschale und -saft gut verrühren und anschließend den Eischnee darunterheben. (Hier ist mir leider ein Missgeschick passiert und ich habe im Eifer des Gefechts vergessen, das Eigelb dazuzugeben. Das ist aber überhaupt nicht aufgefallen, die Masse ging trotzdem auf und hat wunderbar geschmeckt...puuh, nochmal Glück gehabt :)

Jetzt nimmt man den Teig aus dem Kühlschrank und rollt ihn etwas größer als die Fläche der Springform aus. Dann stellt man die gefettete und gemehlte Form auf den Teig und fährt einmal mit einem scharfen Messer die Kontur nach. Fertig ist der Kuchenboden, den man jetzt nur noch in die Form legen muss ...:) Für den Rand einfach die Ränder der Reste glatt schneiden und in der Form anbringen.

Dann gibt man zuerst die gequollene Mohnmasse auf den Teig und streicht sie glatt, hierauf folgt die Quarkmasse, mit der man ebenso verfährt.

Der Kuchen kommt jetzt für 30 min. in den Ofen (Umluft 160°), danach schaltet man noch einmal für 10-15 min. hoch auf 200 °C (Umluft 180 °C).

Den Kuchen auf einem Kuchengitter in der Form auskühlen lassen...und nicht traurig sein, wenn er wieder in sich zusammenfällt! Das ist nunmal bei den meisten Käsekuchen so...und er sieht beim Anschneiden trotzdem noch schön aus, versprochen :)




Gutes Gelingen und guten Appetit,

Miakatzi

P.S.: Die Bilder sind dieses Mal nicht so schön geworden, da ich sie in Eile aufnehmen musste...die ganze Familie hat hungrig darauf gewartet, ihn endlich aufessen zu können ;)

Das Rezept ist modifiziert und stammt aus dem GU-Buch "Kleine Kuchen"